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Montag, 8. November 2004
Eigentlich.
Eigentlich wollte ich keinen Kommentar zur Wahl abgeben. Aber irgendwie konnte ich es mir dann heute doch nicht verkneifen.
Sonntag, 7. November 2004
In dem Moment.
Zuviel Schlaf raubt mir jegliche Energie. Am Liebsten würde ich liegen bleiben, die Decke über den Kopf ziehen und wieder eintauchen in das wohligwarme Dunkel, in dem die Gedanken ohne Eile und ohne Fixpunkt von Bild zu Bild treiben können. Keines festhaltend, in keinem einen weiteren Sinn suchend, - wie ein sanft gleitender Segelflug durch Wolken aus Bildern, der irgendwann unmerklich in Tagträumen übergeht und später in Schlaf.
Dreißig Stunden Schlaf und der Kopf ist leer. Der Mangel an neuem Input läßt diese Leere entstehen. Alles ist durchdacht, alles geträumt. Es gibt keine neuen, ungesehenen Filme mehr, nur mehr Wiederholungen.
Ich muß raus. Muß sehen, hören, fühlen. Mein unruhiger Geist will gefüttert werden, er giert nach Frischfleisch, ohne dem er immer weiter in grautrübe Bilder abgleitet, die ich nicht sehen will, nicht spüren will.
Ich zwinge mich aufzustehen. Es ist eiskalt. Das Fenster stand die ganze Zeit offen. Vor der Tür liegt ein Stapel Zeitungen. Ich hebe sie auf und nehme sie mit ins Bad, lasse heißes Wasser ein und genieße das Eintauchen in die Wärme, das Prickeln auf der Haut.
Die Zeitungen zeigen mir wiedermal auf's Neue wie verrückt unsere Welt ist. Nicht die großen Schlagzeilen sind es, sondern die kleinen Nebensätze: die immer stärkere Verquickung von Staat und Religion in den Staaten. Der Senator, der sich für ein Verbot von unverheirateten Lehrerinnen einsetzt (und das in einem Land, das eine Pisastudie wohl als Akt internationalen Terrorismus ansehen würde). Der nahe Osten. Die Kämpfe um die Nachfolge Arafats. Ich blättere weiter und weiter und Nebensatz folgt Nebensatz. Brave new world. Ich weiß, warum ich selten Zeitungen lese.
Das Wasser wird langsam kalt. Das da im Spiegel ist nur mehr ein haariges Etwas. Ein Bär, der nicht weiß, ob er seinen Winterschlaf nicht doch besser fortsetzen sollte. Ich greife zur Klinge und der Bär wird langsam wieder zum Menschen und wieder fallen die Jahre von mir ab. So gehe ich für Ende Zwanzig durch, denke ich - wie jedes Mal. Irgendwie kahl, ein wenig blaß. Der Sommer mit seinen Farben ist vorüber.
Draußen spüre ich die Kälte im Gesicht. Ich weiß, warum ich mich selten rasiere. Die Kälte ist unangenehm, aber auch erfrischend. Der erste Weg ist der Weg der Sucht. Die Münzen klimpern leise, während sie im Automaten verschwinden. Die Qual der Wahl. Taste drücken. Zigaretten und Wechselgeld entnehmen. Es ist früher Nachmittag, doch es beginnt schon zu dämmern.
Ein paar Minuten mit der Straßenbahn, dann zu Fuß weiter durch die Innenstadt. Bei den ersten Fotos ist wieder die Scheu da, fremde Menschen zu fotografieren, doch ich weiß auch, das diese Scheu von alleine wieder verschwindet. Sie ist wie meine Höhenangst. Die ersten paar Meter sind die Schwierigsten, danach verschwindet sie - genauso grundlos wie sie das nächste Mal wieder da ist.
Ich fahre auf den Schloßberg und schaue hinunter auf die Stadt in ihren herbstlichen Farben. Hin und wieder bleibt der Blick hängen und mir fallen alte Geschichten ein. Ich möchte laut auflachen, so leicht und unbeschwert fühle ich mich in dem Moment.
Dreißig Stunden Schlaf und der Kopf ist leer. Der Mangel an neuem Input läßt diese Leere entstehen. Alles ist durchdacht, alles geträumt. Es gibt keine neuen, ungesehenen Filme mehr, nur mehr Wiederholungen.
Ich muß raus. Muß sehen, hören, fühlen. Mein unruhiger Geist will gefüttert werden, er giert nach Frischfleisch, ohne dem er immer weiter in grautrübe Bilder abgleitet, die ich nicht sehen will, nicht spüren will.
Ich zwinge mich aufzustehen. Es ist eiskalt. Das Fenster stand die ganze Zeit offen. Vor der Tür liegt ein Stapel Zeitungen. Ich hebe sie auf und nehme sie mit ins Bad, lasse heißes Wasser ein und genieße das Eintauchen in die Wärme, das Prickeln auf der Haut.
Die Zeitungen zeigen mir wiedermal auf's Neue wie verrückt unsere Welt ist. Nicht die großen Schlagzeilen sind es, sondern die kleinen Nebensätze: die immer stärkere Verquickung von Staat und Religion in den Staaten. Der Senator, der sich für ein Verbot von unverheirateten Lehrerinnen einsetzt (und das in einem Land, das eine Pisastudie wohl als Akt internationalen Terrorismus ansehen würde). Der nahe Osten. Die Kämpfe um die Nachfolge Arafats. Ich blättere weiter und weiter und Nebensatz folgt Nebensatz. Brave new world. Ich weiß, warum ich selten Zeitungen lese.
Das Wasser wird langsam kalt. Das da im Spiegel ist nur mehr ein haariges Etwas. Ein Bär, der nicht weiß, ob er seinen Winterschlaf nicht doch besser fortsetzen sollte. Ich greife zur Klinge und der Bär wird langsam wieder zum Menschen und wieder fallen die Jahre von mir ab. So gehe ich für Ende Zwanzig durch, denke ich - wie jedes Mal. Irgendwie kahl, ein wenig blaß. Der Sommer mit seinen Farben ist vorüber.
Draußen spüre ich die Kälte im Gesicht. Ich weiß, warum ich mich selten rasiere. Die Kälte ist unangenehm, aber auch erfrischend. Der erste Weg ist der Weg der Sucht. Die Münzen klimpern leise, während sie im Automaten verschwinden. Die Qual der Wahl. Taste drücken. Zigaretten und Wechselgeld entnehmen. Es ist früher Nachmittag, doch es beginnt schon zu dämmern.
Ein paar Minuten mit der Straßenbahn, dann zu Fuß weiter durch die Innenstadt. Bei den ersten Fotos ist wieder die Scheu da, fremde Menschen zu fotografieren, doch ich weiß auch, das diese Scheu von alleine wieder verschwindet. Sie ist wie meine Höhenangst. Die ersten paar Meter sind die Schwierigsten, danach verschwindet sie - genauso grundlos wie sie das nächste Mal wieder da ist.
Ich fahre auf den Schloßberg und schaue hinunter auf die Stadt in ihren herbstlichen Farben. Hin und wieder bleibt der Blick hängen und mir fallen alte Geschichten ein. Ich möchte laut auflachen, so leicht und unbeschwert fühle ich mich in dem Moment.
Wiedermal ...
Nach zwei Riesenportionen Lasagne war der Rest des gestrigen Tages dem Winterschlaf geweiht. Fein war das. Endlich mal wieder ausgeschlafen.
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