Mittwoch, 1. Dezember 2004
Why can't you hear.
Meist ist es falsch, Bilder selbst zu kommentieren. Aber manchmal geht es nicht anders.
Es gibt Bilder, die erfassen mich ganz und gar. Sprachlos versuche ich einen Text dazu zu verfassen, doch keines meiner Worte erfasst es. Worte sind oft so hilflos, im Gegensatz zu einem einzigen Blick.
Was Streetfotografie so schwierig macht, ist die Unwiederbringbarkeit des Moments. Bildkomposition als solches ist kein bewußtes Gestaltungselement mehr, sondern nur mehr ein unbewußter Reflex. Erst in der Bearbeitung bleibt Zeit, an Stilelementen zu feilen.
Gerade bei diesem Bild war ich im Nachhinein mehr als unschlüssig. Die Zentrierung des Motivs wirkt fast vergewaltigend und widerspricht allen Regeln, aber nach langem Hin und Her habe ich mich schlußendlich doch für den Originalauschnitt entschieden. Erst die Zentrierung liefert alles, was für mich zu diesem Bild gehört. Die Traurigkeit und das Gefühl, (unverstanden) alleine (gelassen) zu sein.
Es gibt Bilder, die erfassen mich ganz und gar. Sprachlos versuche ich einen Text dazu zu verfassen, doch keines meiner Worte erfasst es. Worte sind oft so hilflos, im Gegensatz zu einem einzigen Blick.
Was Streetfotografie so schwierig macht, ist die Unwiederbringbarkeit des Moments. Bildkomposition als solches ist kein bewußtes Gestaltungselement mehr, sondern nur mehr ein unbewußter Reflex. Erst in der Bearbeitung bleibt Zeit, an Stilelementen zu feilen.
Gerade bei diesem Bild war ich im Nachhinein mehr als unschlüssig. Die Zentrierung des Motivs wirkt fast vergewaltigend und widerspricht allen Regeln, aber nach langem Hin und Her habe ich mich schlußendlich doch für den Originalauschnitt entschieden. Erst die Zentrierung liefert alles, was für mich zu diesem Bild gehört. Die Traurigkeit und das Gefühl, (unverstanden) alleine (gelassen) zu sein.
... comment
ramirez,
Mittwoch, 1. Dezember 2004, 13:34
Mittig
find ich richtig. Die Vorstellung des "Motivs" an einer Seite mutet komisch an. Wobei man damit sicherlich die Bedeutung ändern könnte...
Aber das mit der Traurigkeit seh ich etwas anders. Für mich sieht das eher nach träumerischer Entrücktheit aus. Vielleicht nicht die ganz fröhliche Sorte, so allein wie sie da sitzt, aber generell würde für mich der träumerische Faktor überwiegen.
Psychologisch vermutlich sehr wertvoll, was man da reininterpretiert, in so ein Bild...
Wie immer ein sehr berührendes welches - übrigens.
Aber das mit der Traurigkeit seh ich etwas anders. Für mich sieht das eher nach träumerischer Entrücktheit aus. Vielleicht nicht die ganz fröhliche Sorte, so allein wie sie da sitzt, aber generell würde für mich der träumerische Faktor überwiegen.
Psychologisch vermutlich sehr wertvoll, was man da reininterpretiert, in so ein Bild...
Wie immer ein sehr berührendes welches - übrigens.
e.,
Mittwoch, 1. Dezember 2004, 15:40
Kunst ...
... ist gerade die eigene Gestaltungsmöglicht des Materials dessen sich der Gestaltene bedient. Meiner Auffassung nach gibt es gerade hier keine Regeln - auch künstlerische Freiheit genannt ;)
Und warum sollte ein Schaffender seine eigenen Werke nicht kommentieren? Nicht das er es müßte - doch kann das für ihn, ebenso wie für den Betrachter, einige "Überraschungen" bieten. Gerade wenn der Schaffende sich durch den Ausdruck seiner Emotionalität auszeichnet.
(Upps ... überrasche mich gerade selbst - durch die Wahl meiner Worte.)
Ein sehr ansprechendes und viellschichtiges Bild. Es macht ein wenig traurig und läd dennoch zum Träumen ein. Edit: Mir fällt gerade auf, dass ich gerade dann verstärkt (tag-)träume, wenn ich traurig bin, mich leer fühle und um mich herum nicht viel (für mich) zu erkennen gibt.
Ist der Moment wirklich unwiederbringlich? Also für den, der das Bild einfing und sich beim Betrachten an den Augenblick erinnern kann?
Und warum sollte ein Schaffender seine eigenen Werke nicht kommentieren? Nicht das er es müßte - doch kann das für ihn, ebenso wie für den Betrachter, einige "Überraschungen" bieten. Gerade wenn der Schaffende sich durch den Ausdruck seiner Emotionalität auszeichnet.
(Upps ... überrasche mich gerade selbst - durch die Wahl meiner Worte.)
Ein sehr ansprechendes und viellschichtiges Bild. Es macht ein wenig traurig und läd dennoch zum Träumen ein. Edit: Mir fällt gerade auf, dass ich gerade dann verstärkt (tag-)träume, wenn ich traurig bin, mich leer fühle und um mich herum nicht viel (für mich) zu erkennen gibt.
Ist der Moment wirklich unwiederbringlich? Also für den, der das Bild einfing und sich beim Betrachten an den Augenblick erinnern kann?
ramirez,
Donnerstag, 2. Dezember 2004, 14:32
Bilder kommentieren
Warum nicht? Wenn es dem Künstler wichtig ist, dass seine Gedanken transportiert werden. Und wie bei allem ist halt auch die Motivplatzierung Geschmackssache. Wie auch das Motiv selbst.
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich immer wieder entsetzt bin, wenn diese selbsternannten "Kunstkenner" ihre extremen Kritiken anbringen. Ist doch alles Ansichtssache, da muss man doch nicht jemanden verreissen, der sich auch was bei seinem Werk gedacht hat.
Alleine schon das Wort "Kunstkenner" ist eigentlich ein Absurdum. Find ich.
Aber ich weiche vom Thema ab, kann das sein?
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, dass ich immer wieder entsetzt bin, wenn diese selbsternannten "Kunstkenner" ihre extremen Kritiken anbringen. Ist doch alles Ansichtssache, da muss man doch nicht jemanden verreissen, der sich auch was bei seinem Werk gedacht hat.
Alleine schon das Wort "Kunstkenner" ist eigentlich ein Absurdum. Find ich.
Aber ich weiche vom Thema ab, kann das sein?