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Mittwoch, 3. November 2004
Beipackzettel.
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich dringendst einen eigenen Beipackzettel benötige. Doch was draufschreiben? Die Unverträglichkeit mit anderen Medikationen ist Legion und die der möglichen Nebenwirkungen ebenfalls. Da fällt es sicherlich einfacher die Nebenwirkungen aufzuführen, die unter keinen Umständen auftreten können. Diese Liste ist kurz. Verdammt kurz.
Aufgaben.
Zu jeden Zeitpunkt im Leben existiert eine einzelne Aufgabe, ein Thema, daß Du bewältigen mußt, um aus Deinen Schleifen auszubrechen. Doch im Gegensatz zu Schulaufgaben existiert a priori keine auch noch so vage formulierte Fragestellung. Du läufst und läufst, denn die Welt scheint so unendlich groß - voller unzähliger Möglichkeiten. Doch immer wieder - mal früher, mal später - entdeckst Du Deine eigenen Spuren vor Dir und merkst wie Du im Kreis gelaufen bist. Es ist keine Frage der Technik, Du hältst Kompaß und Karte in der Hand und folgst scheinbar einer geraden Linie. Doch irgendwie ist die Welt doch nicht so unendlich groß, irgendwie scheint sie gekrümmt zu sein. Irgendwo existiert ein temporäres Zentrum, das Lebensthema, um das Du Dich zwangsläufig drehst. Es gibt nur einen einzigen Ausweg Deinen Schleifen zu entkommen: Du mußt dieses Zentrum finden und die Aufgabe lösen.
Manchmal kannst Du jahrelang kreisen, ohne jemals auch nur annähernd zu erahnen, was Dich festhält. Du glaubst, daß die Mauern, gegen die Du rennst, echt sind. Das es wirkliche Mauern sind, die Dich einschränken. Du akzeptierst sie, ohne sie zu hinterfragen.
Manchmal spürst Du, das da mehr ist. Das die Mauern nicht wirklich echt sind. Das sie Dich nicht wirklich aufhalten können und Du rennst und rennst gegen sie an ohne in ihnen auch nur einen einzigen Kratzer zu hinterlassen. Du willst nicht verstehen, das es auch Wege über oder um eine Mauer herum gibt und das nicht jeder Weg zwangsläufig durch sie hindurch führen muß.
Und manchmal, manchmal spürst Du das Thema, spürst Du die Aufgabe, doch Du bist nicht fähig sie zu lösen, weil Du die Worte nicht zusammen bringst. Es ist eine vage Ahnung, ein Fühlungsnehmen, eine Funken unbegründbarer Hoffnung, der für sich alleine nicht reicht. Du brauchst die Worte. Schwarz auf weiß. Du mußt sie hören, mußt sie sprechen, sie glauben und - was am Schwierigsten ist - Du mußt anfangen, sie umzusetzen. Nicht die Theorie, nicht leere Worte ändern die Wirklichkeit. Nur Dein Tun ändert sie.
Wie oft in den letzten Jahren hatte ich das Gefühl aus meinen kleineren oder größeren Schleifen ausgebrochen zu sein, nur um dann Monate darauf festzustellen, das die Schleife an sich nur dieses eine Mal etwas größer als erwartet ausgefallen war? Jeder vermeintliche Durchbruch war nichts weiter als eine weitere Kurve des Rundkurses. Nichts, das etwas an der Tatsache geändert hätte, das der Kurs eben ein Rundkurs war.
Wie viele Worte haben ich geschrieben? Wie viele Worte gedacht? Nichts von dem hat etwas geändert.
Du siehst in den Spiegel und zweifelst an dem was Du siehst. Du hast gelernt zu zweifeln. Der Spiegel spricht zu Dir, doch Du willst nicht glauben, was er Dir erzählt. Du hast verlernt zu vertrauen. Denn manchmal ist es wirklich so einfach: hinterfrage nicht alles und glaub' Deinem Spiegel, überhaupt wenn er sprechen kann.
Danke.
Manchmal kannst Du jahrelang kreisen, ohne jemals auch nur annähernd zu erahnen, was Dich festhält. Du glaubst, daß die Mauern, gegen die Du rennst, echt sind. Das es wirkliche Mauern sind, die Dich einschränken. Du akzeptierst sie, ohne sie zu hinterfragen.
Manchmal spürst Du, das da mehr ist. Das die Mauern nicht wirklich echt sind. Das sie Dich nicht wirklich aufhalten können und Du rennst und rennst gegen sie an ohne in ihnen auch nur einen einzigen Kratzer zu hinterlassen. Du willst nicht verstehen, das es auch Wege über oder um eine Mauer herum gibt und das nicht jeder Weg zwangsläufig durch sie hindurch führen muß.
Und manchmal, manchmal spürst Du das Thema, spürst Du die Aufgabe, doch Du bist nicht fähig sie zu lösen, weil Du die Worte nicht zusammen bringst. Es ist eine vage Ahnung, ein Fühlungsnehmen, eine Funken unbegründbarer Hoffnung, der für sich alleine nicht reicht. Du brauchst die Worte. Schwarz auf weiß. Du mußt sie hören, mußt sie sprechen, sie glauben und - was am Schwierigsten ist - Du mußt anfangen, sie umzusetzen. Nicht die Theorie, nicht leere Worte ändern die Wirklichkeit. Nur Dein Tun ändert sie.
Wie oft in den letzten Jahren hatte ich das Gefühl aus meinen kleineren oder größeren Schleifen ausgebrochen zu sein, nur um dann Monate darauf festzustellen, das die Schleife an sich nur dieses eine Mal etwas größer als erwartet ausgefallen war? Jeder vermeintliche Durchbruch war nichts weiter als eine weitere Kurve des Rundkurses. Nichts, das etwas an der Tatsache geändert hätte, das der Kurs eben ein Rundkurs war.
Wie viele Worte haben ich geschrieben? Wie viele Worte gedacht? Nichts von dem hat etwas geändert.
Du siehst in den Spiegel und zweifelst an dem was Du siehst. Du hast gelernt zu zweifeln. Der Spiegel spricht zu Dir, doch Du willst nicht glauben, was er Dir erzählt. Du hast verlernt zu vertrauen. Denn manchmal ist es wirklich so einfach: hinterfrage nicht alles und glaub' Deinem Spiegel, überhaupt wenn er sprechen kann.
Danke.
Mittwoch.
7:03 und ich bin wach. Die Bilder des Traums verblassen, nur das wohlig warme Gefühl von Zufriedenheit und Geborgensein bleibt zurück. Solange die Phantasie solche Kapriolen schlägt, ist es nicht zu spät. Großes Kino ist nichts dagegen.
Dienstag, 2. November 2004
Einer dieser Tage.
Der Moment, in dem ich loslasse, ist der Moment in dem Du zurückkehrst. Ich habe nicht mit Dir gerechnet. Nicht jetzt. Nicht nach all dem. Es waren unruhige Wochen. Du bist einfach wieder da und es fühlt sich an, als wärst Du nie fort gewesen. Als wärst Du immer in mir gewesen, verschüttet durch zu viele Worte, Gedanken und Bilder. So wie ein leiser Ton im Lärm der Straße unbemerkt bleibt.
Ich öffne die Augen und sehe Regenperlen langsam über die Dachflächenfenster gleiten. Dahinter nur Grau ohne jegliche Struktur. Der Tag ist jung und ich fühle mich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Es ist einer dieser typisch nassen Herbsttage. Ich nehme meine Kamera. Im Stiegenhaus riecht es nach frischgebratenen Speck und Eiern. Der Stadtpark liegt im Nebel, nicht weiß, sondern buntgefleckt in Braun- und Gelbtönen. Die Ruhe ist retour, ich kann wieder sehen und die Kamera ist mein Auge.
Ich öffne die Augen und sehe Regenperlen langsam über die Dachflächenfenster gleiten. Dahinter nur Grau ohne jegliche Struktur. Der Tag ist jung und ich fühle mich so lebendig wie schon lange nicht mehr. Es ist einer dieser typisch nassen Herbsttage. Ich nehme meine Kamera. Im Stiegenhaus riecht es nach frischgebratenen Speck und Eiern. Der Stadtpark liegt im Nebel, nicht weiß, sondern buntgefleckt in Braun- und Gelbtönen. Die Ruhe ist retour, ich kann wieder sehen und die Kamera ist mein Auge.
Wiedermal.
Wiedermal scheint alles geklärt, erklärt, verstanden. Es ist ruhig. Der Sturm ist vorbei. Die offensichtlichen Trümmer sind weggeräumt und neue "Regeln" aufgestellt. Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Nach dem Kampf stehe ich atemlos da und sehe zum Horizont als läge dort das Wissen, was kommen wird. Als müßte ich nur ein paar Schritte tun, hin zu diesen Hügeln und würde dann - endlich - klar sehen können. Als wäre dort der Nebel lichter oder vielleicht sogar gar nicht mehr vorhanden.
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